I shot the
sheriff, but I did not shoot no deputy!
[ENGLISCH GK2 NAUJOKAT]
Was wäre wohl aus uns geworden, wenn uns in den letzten
Jahren jemand anderes in Englisch unterrichtet hätte? Ob wir wohl auch das
Analysieren und Interpretieren von guten als auch schlechten Büchern gelernt
hätten? Sicherlich wären wir nicht so diszipliniert geworden und hätten es des
öfteren gewagt auf dem „Lehrerparkplatz“ zu parken. Ebenfalls hätten wir nicht
jährlich ein Referat halten müssen, was uns für das mündliche Abitur vorbereiten
sollte. Aber dadurch füllten sich ja die
Unterrichtstunden. Am meisten Spaß machten jedoch die lokalen Umfragen über
englisch-relevante Themen. Obwohl die Ergebnisse immer auf tragische Weise
verloren gingen, profitierten wir immer von solchen Umfragen.
Langweilig wurde uns auch nie. Wir hatten schließlich
Unterricht beim Sheriff der Schule, welcher uns Dinge wie Recht und Ordnung
beibrachte. Er war zwar nicht mit einem Stern ausgezeichnet, doch trug er
zeitweise seinen sheriffartigen Hut. Neben der Schulordnung gab es deshalb noch
eine weiteres Gesetz, welches man zu befolgen hatte: Das Sheriff-Gesetz:
Das erste Gebot lautete natürlich „parke niemals auf dem
Lehrerparkplatz!, sonst wirst du sehen wie gut deine Hausaufgaben wirklich
sind.“ Gefolgt von „stelle dich niemals gegen deinen Lehrer, da er am längeren
Hebel sitzt!“ Und „sollte am Pult nicht der beste Stuhl des Raumes stehen, wird
dieser dem Schüler bedingungslos entzogen“
Obwohl die meisten im Kurs kaum Englisch konnten, fielen die
„Supermann-Klausuren“ immer recht gut aus. Das lag wahrscheinlich daran, dass
die Kooperation zwischen den Schülern nicht im geringsten von unserem sonst so
wachsamen Sheriff gestört wurde. Im Vergleich dazu zeigte er im Unterricht immer höchste Wachsamkeit, die Adleraugen und
die Fledermausohren bekamen alles mit und orteten sofort den Störenfried, der
die ehrenvolle Aufgabe bekam die nächste Frage zu beantworten.
Nicht nur seine Wachsamkeit stellte unser Sheriff unter Beweis, nein, auch seine „Kreativität“.
Zu Anfang der Stunde kam der Sheriff auf seinem Sitzkissen in den Unterrichtsraum hineingeschwebt und suchte sich den, für sein Kissen würdigen, Stuhl. Er begrüßte uns strahlend und erwiderte unseren Strebern sein zauberhaftes Lächeln. Doch anstatt uns weiter mit dieser Sanftmütigkeit zu behandeln folgte dann der Ernst des Lebens. Hausaufgaben und Referate oder das Interpretieren von Textauszügen sorgten für breitgefächerte Noten. Dazu muss erwähnt werden, dass das eigenständige Interpretieren von Textpassagen bereits höhere Anforderungen an uns stellte, da wir es eigentlich gewohnt waren, aus jedem Text drei Dinge herauszufinden, die uns komisch, lustig, merkwürdig oder anderweitig interessant vorkamen.
Da es oftmals an Freiwilligen mangelte, welche ihr tieferes
Textverständnis vortragen wollten, was aus Gründen der Sympathie eigentlich
jeder mitteilen wollte, musste der Stift, „ein Teil von jener Kraft, die stets
das Gute will und stets das Böse schafft“, entscheiden. Der Stift, wobei es
sich um einen Magnetstift handeln musste, wurde auf den Sitzplan fallengelassen
und bestimmte den oder die Auserwählte. Seltsamerweise war es oft der Fall,
dass mit dieser Methode immer dieselben Personen auserwählt wurden. Doch das
lag sicherlich an den negativen Ausstrahlungen, durch die der Stift anzogen
wurde.
Doch alles in allem muss man
sagen, dass unser Schulsheriff in Wirklichkeit ein Gentleman ist. Er befindet
sich gerade im Alter der Blütezeit und weiß, mit seinem Charme zu überzeugen.
Sollte dies nicht reichen, posiert er mit seinem Astralkörper und legt einen
flotten Tango auf. Dazu noch ein leichtes Lächeln und jede Dame zergeht wie
warme Schokolade. Wer würde ihn daher nicht zu seinem Herzblatt machen? Deshalb
wünschen wir Ihnen Herr Naujokat alles Gute und weiterhin viel Erfolg. Wir
vermissen Ihren Englischunterricht schon jetzt und hoffen Sie bald
wiederzusehen.
Thank you
for teaching us english!
Achim
Brandes
Christina
Westkamp